Hispaniam visitabimus

Auch die Fachgruppe Alte Sprachen macht sich natürlich Gedanken darüber, wie sie sich in die Vorbereitungen für die Schulfahrt nach Spanien einbringen kann. „Hispania est omnis divisa in provincias quinque“ würde Caesar vielleicht sagen, der selber einen kurzen und heftigen Krieg in Spanien führte. Und war nicht Hannibal einst von Spanien aus aufgebrochen, bevor er „ante portas Romae“ stand (oder eben nicht)? Das am Leoninum eingeführte Lateinbuch heißt „Campus“; und das folgende Foto zeigt den „Campus“, wo die Schülerinnen und Schüler im kommenden September ihre Zelte aufschlagen werden:

Berufswahl und Bewerbungsverfahren

Frau Sabine Schäfer, Beraterin für akademische Berufe bei der Bundesagentur für Arbeit, informierte in der vergangenen Woche die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs über „Studium und Berfufswahl“, sowie die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs über „Bewerbungsverfahren der Universitäten und Fachhochschulen“. Beide Veranstaltungen dauerten jeweils zwei Stunden und fanden in der Alten Sporthalle statt.

Pascal Singer (Klasse 6a) liest am besten – Kreisentscheid beim Vorlesewettbewerb Emsland-Süd

Pascal Singer (Klasse 6a) vom Gymnasium Leoninum in Handrup ist der Gewinner des Vorlesewettbewerbs 2017/2018 beim Kreisentscheid Emsland-Süd. Er las aus dem Buch „Woodwalkers – Gefährliche Freundschaft“ von Katja Brandis.
Seite um Seite überzeugte der Sechstklässler beim Vorlesewettbewerb in der Aula des Gymnasiums Georgianum. Nun darf Pascal seine Vorlesekünste im April beim 59. Bezirksentscheid unter Beweis stellen. Zwölf Schüler aus Emsbüren, Freren, Handrup, Lengerich, Lingen, Salzbergen, Spelle und Thuine traten gegeneinander an.
„Ihr alle seid bereits Sieger, denn ihr habt schon den ersten Platz an eurer Schule gewonnen“, freute sich Jurymitglied Inge Seget. Sie beglückwünschte im Namen der fünfköpfigen Jury die Kinder, überreichte die Teilnehmerurkunden sowie die Siegerurkunde.
„Wer liest, gewinnt immer. Vorlesen ist die Mutter des Lesens“, betonte Josef Lüken, Leiter der Stadtbibliothek Lingen. Die Schulsieger durften zunächst drei bis vier Minuten aus einem selbst gewählten Buch vortragen. Alle lasen flüssig, pointiert, ausdrucksstark, sinnbetont und setzten Pausen an der richtigen Stelle. Die Schüler lasen unter anderem Passagen aus „Die drei !!! – Party des Grauens“ (Maja von Vogel), „Keine Angst vor Stinktieren“ (Elena K. Arnold), „Weltenspringer“ (James Riley), „Neues vom Süderhof“ (Brigitte Blobel) oder „Die Knickerbockerbande – U-Bahn ins Geisterreich“ (Thomas Brezina). Nicht ganz einfach für die Jury, anhand der Bewertungskriterien wie Lesetechnik, Interpretation und Textauswahl unabhängig voneinander ihre Punkte zu vergeben.
Urkunden und ein Buch
In der zweiten Runde galt es, einen unbekannten Text flüssig vorzulesen. Josef Lüken hatte dafür das Buch „Der unglaubliche Lauf der Fatima Brahimi“ von Jürgen Banscherus ausgewählt. Waren die Sechstklässler zuvor noch äußerst textsicher, schlichen sich nun kleinere Fehler ein. Pascal Singer absolvierte die Aufgabe erneut mit Bravour. „Er hat in beiden Runden sehr flüssig gelesen und gut betont“, begründete die Jury die Entscheidung für Pascal. Neben den Urkunden durften sich alle Teilnehmer über das Buch „Feo und die Wölfe“ von Katherine Rundell freuen. (…)
(Lingener Tagespost v. 24.02.2018 – von Johannes Franke)

Politikunterricht der besonderen Art

„Lehrer-Pult statt Ausschuß-Sitzung“ hieß es am vorigen Donnerstag für MdB Albert Stegemann, als er das Gymnasium Leoninum besuchte; und entsprechend hieß es für den Geschichts-LK (Jg. 12) und die Klasse 9 a „Bundestagsabgeordneter statt Herr Hüer oder Herr Pfordt“. Diese beiden hätten sicherlich auch den Politikbetrieb in Berlin beschreiben können, doch eben nicht die „Innen-Ansichten“ eines Insiders: „Wie ist eigentlich Bundeskanzlerin Merkel im persönlichen Umgang, wenn sie an Ausschuß-Sitzungen teilnimmt?“ und „Kann es im Bundestag eine funktionierende Zusammenarbeit mit Rechtspopulisten geben?“ Auf diese und weitere Fragen gab es interessante Auskünfte. Hier noch einige Foto-Impressionen von zwei spannenden Unterrichtsstunden:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MdB Stegemann drückt Handruper Schulbank

Der Handruper Kontakt mit dem Berliner Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann war zustande gekommen, als sich das Leoninum im vergangenen Herbst zeitgleich mit der Bundestagswahl an der bundesweiten Juniorwahl beteiligt hatte. Jetzt besuchte Herr Stegemann persönlich das Leoninum, um mit Schülerinnen und Schülern über politische Themen zu diskutieren. Dabei reichte die Bandbreite der Schülerfragen von der Landwirtschaftspolitik über Rechtsextremisten im Bundestag, die Zusammenarbeit mit Bundeskanzlerin Merkel bis hin zu Präsident Donald Trump. Am Ende des engagierten Gesprächs gab es gut gelaunt noch einige Fotos, u. a. mit „Merkel-Raute“. Und – wer weiß? – im Sommer 2019 gibt es für die Klasse 9 a vielleicht ein Wiedersehen in Berlin!

„Ick kieke, staune, wundre mir[…]“

So oder so ähnlich werden die rund 150 Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs wohl die diesjährige, sehr komfortable Berlinfahrt umschreiben, die von Montag, den 12. Februar, bis Freitag, den 16. Februar, stattfand. Denn neben dem abwechslungsreichen Programm, das u.a. eine Stadtrundfahrt in Berliner Mundart, den Besuch der repräsentativen Residenz- und Garnisonsstadt Potsdam, sehr emotionalen Führungen im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen und die Besichtigung der beeindruckenden Bunkeranlage in Zossen beinhaltete, waren es v.a. die unzähligen Menschen, die z.T. prekären Lebenssituationen und die ungewohnten kulinarischen Möglichkeiten, die die Schüler in dieser Woche gleichermaßen bestürzten und faszinierten. Nachfolgend finden sich daher einige gereimte Impressionen der Berlinfahrt aus Schülersicht der Klasse 10c.

Sieben Uhr Abfahrt, alle sind aufgeregt, denn es geht los.

Berlin ist für die meisten Neuland

Und ziemlich groß.

So groß, wie keine andere Stadt in Deutschland.


Sechs Stunden später, wir sind da. Es gibt viel zu sehn

und die, die nicht da waren, werden den Kontrast nicht verstehn.

Sie fragen, welcher Kontrast das wär?

Es ist der Kontrast von ländlichem Morast zu städtischem Teer.


Berlin ist anders als das Leben zu Hause.

Berlin ist Verkehrschaos ohne Pause,

Berlin ist stundenlang in Schlangen stehn

Und Angst haben, bei Grün über die Ampel zu gehn.


Berlin ist, über die Straßen gehen in Herden,

Im Stasigefängnis angeschrien werden.

Berlin ist Muskelkater vom langen Stehen

Und sich tausend Mal auf der harten Matratze drehen.


Berlin ist Raumaufteilung nach Klasse und Geschlecht.

Berlin ist Graffiti auf jeder Wand

Und unterbezahlten Arbeitskräften mit Essensflyern in der Hand.

Berlin war eigentlich gar nicht so schlecht.

Oasen in der Fastenzeit

Am Aschermittwoch begann am Gymnasium Leoninum mit einem Gottesdienst in der Neuen Sporthalle die vor-österliche Fastenzeit.

Bis zu den Osterferien lädt die Schulpastoral jeweils freitags zu einer „Oase“ in den Meditationsraum ein: Mit Gebet, Gesang und Stille kann man dort zur Ruhe kommen.

Rosenmontag in Berlin

Berlin gilt gewiss nicht als Hauptstadt des Karnevals und deshalb sind die Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs auch nicht aus diesem Grund am heutigen Rosenmontag nach Berlin aufgebrochen. Wie in jedem Jahr begibt sich der 10. Jahrgang auf die Spuren der Wege und Umwege deutscher Geschichte: Topographie des Terrors, Deutsch-russisches Museum in Berlin-Karlshorst, Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen, Bunkeranlange in Zossen – das sind nur einige der Stationen dieser Studienfahrt, bei der natürlich auch der Reichstag und der Bundesrat nicht fehlen dürfen.

Einblicke in die Welt der Literatur – Text des Monats Februar

Julia Franck: Streuselschnecke  (2000)

Der Anruf kam, als ich vierzehn war. Ich wohnte seit einem Jahr nicht mehr bei
meiner Mutter und meinen Schwestern, sondern bei Freunden in Berlin. Eine fremde
Stimme meldete sich, der Mann nannte seinen Namen, sagte mir, er lebe in Berlin,
und fragte, ob ich ihn kennen lernen wolle. Ich zögerte, ich war mir nicht sicher. Zwar
hatte ich schon viel über solche Treffen gehört und mir oft vorgestellt, wie so etwas
wäre, aber als es soweit war, empfand ich eher Unbehagen.
Wir verabredeten uns. Er trug Jeans, Jacke und Hose. Ich hatte mich geschminkt. Er
führte mich ins Café Richter am Hindemithplatz und wir gingen ins Kino, ein Film von
Rohmer. Unsympathisch war er nicht, eher schüchtern. Er nahm mich mit ins
Restaurant und stellte mich seinen Freunden vor. Ein feines, ironisches Lächeln zog
er zwischen sich und die anderen Menschen. Ich ahnte, was das Lächeln verriet.
Einige Male durfte ich ihn bei seiner Arbeit besuchen. Er schrieb Drehbücher und
führte Regie bei Filmen.
Ich fragte mich, ob er mir Geld geben würde, wenn wir uns treffen, aber er gab mir
keins, und ich traute mich nicht, danach zu fragen. Schlimm war das nicht, schließlich
kannte ich ihn kaum, was sollte ich da schon verlangen? Außerdem konnte ich für
mich selbst sorgen, ich ging zur Schule und putzen und arbeitete als
Kindermädchen. Bald würde ich alt genug sein, um als Kellnerin zu arbeiten, und
vielleicht würde ja auch noch eines Tages etwas Richtiges aus mir. Zwei Jahre
später, der Mann und ich waren uns noch immer etwas fremd, sagte er mir, er sei
krank. Er starb ein Jahr lang, ich besuchte ihn im Krankenhaus und fragte, was er
sich wünsche. Er sagte mir, er habe Angst vor dem Tod und wolle es so schnell wie
möglich hinter sich bringen. Er fragte mich, ob ich ihm Morphium besorgen könne.
Ich dachte nach, ich hatte einige Freunde, die Drogen nahmen, aber keinen, der sich
mit Morphium auskannte. Auch war ich mir nicht sicher, ob die im Krankenhaus
herausfinden wollten und würden, woher es kam.
Ich vergaß seine Bitte. Manchmal brachte ich ihm Blumen. Er fragte nach dem
Morphium und ich fragte ihn, ob er sich Kuchen wünsche, schließlich wusste ich, wie
gern er Torte aß. Er sagte, die einfachen Dinge seien ihm jetzt die liebsten – er wolle
nur Streuselschnecken, nichts sonst. Ich ging nach Hause und buk
Streuselschnecken, zwei Bleche voll. Sie waren noch warm, als ich sie ins
Krankenhaus brachte. Er sagte, er hätte gerne mit mir gelebt, es zumindest gerne
versucht, er habe immer gedacht, dafür sei noch Zeit, eines Tages – aber jetzt sei es
zu spät. Kurz nach meinem siebzehnten Geburtstag war er tot.
Meine kleine Schwester kam nach Berlin, wir gingen gemeinsam zur Beerdigung.
Meine Mutter kam nicht. Ich nehme an, sie war mit anderem beschäftigt, außerdem
hatte sie meinen Vater zu wenig gekannt und nicht geliebt.

(Heinz Koops)

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