Katastrophen-Hilfe für Nepal

Am vorigen Wochenende traf ein schweres Erdbeben den Himalaya-Staat Nepal, eines der ärmsten Länder der Erde. Alle Welt schaut hin, viele helfen und spenden – darunter auch die Klasse 5 d des Leoninums: Am kommenden Montag verkaufen die Schülerinnen und Schüler in den beiden großen Pausen auf dem Schulhof Kuchen. Alle Einnahmen gehen als Hilfe an die Erdbeben-Opfer. Da lohnt es sich schon mal, kein Pausenbrot mitzunehmen und stattdessen diese tolle Aktion zu unterstützen!

Wir trauern um P. Heinrich Westendorf SCJ

Im Alter von 87 Jahren starb nach kurzer schwerer Krankheit am frühen Sonntagmorgen
Pater Heinrich Westendorf SCJ.


Heinrich Westendorf Portrait-2

R.I.P

Heinrich Westendorf - Nachruf Kloster

Im Jahre 2008 kehrte Pater Westendorf nach Handrup zurück und übernahm im Ökonomat sofort wieder Verantwortung für die Kloster- und Schulgemeinschaft. Stets zeigte Pater Westendorf ein besonderes Interessen am Schulleben und am Wohlergehen der Schülerinnen und Schüler. Trotz seines hohen Alters nahm er – immer wenn es ihm möglich war – an den Veranstaltungen des Leoninums teil:

Heinrich WestendorfVor wenigen Tagen nahm P. Westendorf beim Besuch von Kultusministerin Heiligenstadt an der monatlich stattfindenden Vollversammlung der Schulgemeinschaft teil.

Zum Nachruf auf der Seite der Herz-Jesu-Priester:

http://www.scj.de/aktuelles/nachruf/

Missbrauch im Internat und in der Schule in Handrup. Ein Zwischenbericht nach fünf Jahren Aufarbeitung.

Fünf Jahre sind nun seit dem Bekanntwerden des sexuellen Missbrauchs im Berliner Canisius-Kolleg vergangen. Pater Klaus Mertes SJ ging damals mit den Vorwürfen an die Öffentlichkeit und setzte damit eine breite Diskussion in Gang, in deren Folge auch zahlreiche weitere Menschen, die in anderen Einrichtungen der Kirche Demütigungen, physische und sexuelle Gewalt erlitten haben, ermutigt wurden, sich zu melden. Für viele war es nach Jahren, gar Jahrzehnten des Schweigens und – nicht zu vergessen – des Leidens an den erlittenen Verletzungen der erste Schritt zur Formulierung des Tabuisierten und des Unsäglichen.

Am 9. April 2010 veröffentlichte die Neue Osnabrücker Zeitung an prominenter Stelle entsprechende massive Vorwürfe aus der Zeit, in der es in Handrup das Internat gab. Auch hier löste der Artikel eine Fülle weiterer Reaktionen ehemaliger Schüler aus. Wie die Herz-Jesu-Priester insgesamt stellten wir uns als die Verantwortlichen im Orden und im Gymnasium Leoninum diesem Teil unserer Geschichte, boten Gespräch und Hilfe an. Damals wurde formuliert: “Wir sind sehr um Klarheit und Wahrheit bemüht. Deshalb sind wir mit Betroffenen in Kontakt, soweit das gewünscht ist. Jeder kann sich mit seinen Erfahrungen direkt an uns oder die von der Ordensgemeinschaft benannten externen Kontaktpersonen wenden oder den Weg zur Staatsanwaltschaft wählen.“ (Pater Provinzial Wilmer)

Dabei war allen Beteiligten von Anfang an klar, dass es hier nicht bloß um eine juristische oder nur auf Information zielende Aufarbeitung gehen konnte. Mit dem Schock der Erkenntnis, mit dem Erschrecken über das Geschehene und mit der Fassungslosigkeit angesichts der schweren Verfehlungen wurde zugleich klar, dass eine veränderte Situation eingetreten ist, die keineswegs in angemessener Weise „bearbeitet“ werden kann, so dass man irgendwann wieder zur Tagesordnung übergehen könnte. In diesem Sinne heißt es an der zitierten Stelle weiter: „Es tut uns weh anzuerkennen, dass es in der Vergangenheit Gewalt an Schutzbefohlenen gegeben hat. Schüler und Schülerinnen sahen sich der Anwendung von Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgesetzt. Sie erlebten ein Gefühl von Scham, Ohnmacht und Ausgeliefertsein. Ihre Stimme wurde nicht gehört, manchmal erstickte sie in der eigenen Beklemmung.“

Es wurde in Aussicht gestellt, dass nach fünf Jahren eine Bilanz erfolgen sollte. Zunächst bleibt indes zu bedenken, was damit nur gemeint sein kann: Glück und Unglück nämlich lassen sich nicht bilanzieren. Geschehenes Leid kann nicht ungeschehen gemacht werden. Die in einer solchen Bilanz aufgeführten Daten und Fakten lassen höchstens erahnen, welche Überwindung, welche Qual der Erinnerung, welche neuen Belastungen und welches Engagement darin stecken. Und natürlich ist die Fünfjahresspanne willkürlich gewählt, um einen überschaubaren Zeitraum zu benennen. Keineswegs kann ein Fazit gezogen werden, jedenfalls keins, das irgendwie Abschließbarkeit insinuierte. Wohl aber meint „Bilanz“ hier die Verpflichtung zur Rechenschaft – über das Geschehene, über Reaktionen und Konsequenzen.

Die schlichten Daten sind rasch mitgeteilt: Ehemalige Schülerinnen und Schüler haben – auch auf die schriftliche Bitte des Ordens und der Schule hin – mit uns Kontakt aufgenommen. Die Bandbreite reicht hier von kurzen schriftlichen (Email-)Kontakten bis zu sehr zahlreichen und ausführlichen Gesprächen. Dabei ging es konkret achtzehnmal um den Vorwurf sexuellen Missbrauchs, sechs Mitglieder des Ordens resp. der Schule wurden dabei konkret mit Namen genannt. Siebzehnmal ging es um physische Gewalt, hier wurden neun Personen namentlich genannt. So weit möglich haben wir mit den Betroffenen unverzüglich das Gespräch gesucht.

Des Weiteren wurden in der Schule verstärkt Präventionsmaßnahmen ergriffen. Schulleitung und Kollegium nahmen intern (schulinterne Lehrerfortbildung) und extern an entsprechenden Fortbildungsveranstaltungen teil. Ziel war und ist eine verstärkte Sensibilisierung für eine angemessene pädagogische Balance von Nähe und Distanz, die Reflexion auf das eigene unterrichtliche und erzieherische Handeln und nicht zuletzt eine Schärfung des Blicks für entsprechende Notlagen bei den uns anvertrauten jungen Menschen. Zu den obligatorischen Bestandteilen des Präventionskonzepts gehören zudem die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses für ausnahmslos alle Beschäftigten und eine umfangreiche Selbstverpflichtungserklärung, die detailliert sensible Bereiche des Lehrer-Schüler-Verhältnisses regelt.

Darüber hinaus haben die Vorkommnisse, die Gespräche darüber im Orden, in der Schulgemeinschaft und nicht zuletzt mit den Betroffenen uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass aus dem kaum zu entwirrenden Konglomerat aus Verwirrung und Sünde in der Vergangenheit eine schwere Hypothek auf uns gekommen ist. Auch hier wurde durchaus kontrovers diskutiert, ob nicht die Aufarbeitung zugleich die pädagogische Arbeit dämpfe und die gewünschte personale Nähe zu den jungen Menschen behindere. Zu dieser Hypothek gehört auch die Schockwelle, die in der Schul- und Klostergemeinschaft spürbar ist und die sich in Fragen danach äußert, wie überhaupt solche Ereignisse damals möglich waren. Und schließlich gehört dazu auch das Gefühl der Schuld und der Scham gegenüber den Verletzten, auch angesichts des Wissens, dass Schamgefühle von persönlich begangener Schuld zu unterscheiden sind. So bleibt die schwere Last der Aussöhnung als Ziel in einem Prozess, an dem viele der damals Verantwortlichen nicht mehr teilnehmen und teilhaben können. Was vor fünf Jahren im Brief des Provinzials (Pater Wilmer) formuliert wurde, hat uneingeschränkte Gültigkeit: „Vergebung und Versöhnung sind meiner Meinung nach zunächst zwischenmenschliche Vorgänge, die in die Beziehung von direkt Betroffenen gehören. Dennoch möchte ich an dieser Stelle sagen: Wann immer durch Mitbrüder ein Kind oder ein Jugendlicher verletzt wurde, bedauere ich dies zutiefst.“

In dem angedeuteten Sinn aber bleiben wir alle Betroffene. Niemand, der in den vergangenen fünf Jahren mit den direkt Betroffenen Kontakt hatte, wird das dort Geschilderte und Besprochene vergessen können. Unvergessen bleiben Zorn, Resignation, Gebrochenheit oder – auch das gab es – Versöhntheit. Niemand wird sich dem tiefen Gefühl des großen Unrechts entziehen können.

Neustadt / Handrup,  28. April 2015

Für die Deutsche Ordensprovinz    Für das Gymnasium Leoninum Handrup
P. Heinz Lau SCJ                               Oberstudiendirektor Franz-Josef Hanneken
Provinzial                                           Schulleiter

http://www.scj.de

>>> Zu den bisher erschienenen Artikeln zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle

„Fundsache“ Ägypten

Im Durchgang zwischen der Aula und dem Roten Bau – neben der Vitrine mit den Fundsachen – entsteht zur Zeit eine kleine Ausstellung über das alte Ägypten. Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 5 b präsentieren dort selbst gebastelte Modelle und Wandzeitungen/Plakate, die im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts entstanden sind und noch angefertigt werden.

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Klasse 7a – Literaturworkshop und Schreibwerkstatt mit der Schriftstellerin Carolin Philipps

Zur Zeit findet in Zusammenarbeit mit der VGH-Stiftung und der Bödecker-Stiftung am Leoninum ein Literaturworkshop und eine Schreibwerkstatt mit der Jugendbuchautorin Carolin Philipps statt. Die Autorin ist mit dem Unicef Preis für Frieden und Toleranz sowie mit dem Österreicherischen Jugendbuchpreis ausgezeichnet worden.

Bis Freitagmittag verfassen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a gemeinsam mit der Autorin und unter Begleitung von Maria Lemmermöhle (Klassen- und Deutschlehrerin) und Magdalena Wöste (Schulbibliothek) selbständig Texte mit jugendrelevanten Themen. Am heutigen Donnerstag wurden sie von den Repräsentanten der VGH Berthold Korte, Claudius Heskamp und Thomas Bertling besucht, die sich sehr beeindruckt zeigten von den Leistungen der Schüler, vor allem von der Themenauswahl und der Tiefsinnigkeit der Gedanken.

Ein ausführlicher Bericht und einige Schülertexte folgen in den nächsten Tagen. Einen ersten Eindruck ermöglicht diese Bildergalerie:

Zusammenfassender Bericht von Frau Lemmermöhle:

Autoren öffnen Ohren: Carolin Philipps gestaltet eine Schreibwerkstatt am Leoninum

Einmal als Autor eine eigene Erzählung verfassen, einmal mit einer renommierten Kinder- und Jugendbuchautorin zusammenarbeiten, Kriterien für ein gutes Buch vermittelt bekommen – all das wurde jetzt für Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a möglich.

Aus einer Vielzahl von Bewerbungen wurde das Leoninum in diesem Jahr ausgewählt für eine Schreibwerkstatt mit der Autorin Carolin Philipps. Ermöglicht hat dieses Projekt der Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. Niedersachsen.

Carolin Philipps, selber ausgebildete Gymnasiallehrerin, verfasst nicht nur Kinder- und Jugendbücher, sondern setzt sich in Biographien auch mit historisch interessanten Persönlichkeiten schreibend auseinander. Ihr Werke beschäftigen sich mit Themen wie Mobbing, Missbrauch und den Umgang mit modernen Medien und sprechen – realitätsnah geschrieben und mit diversen Preisen ausgezeichnet – Schülerinnen und Schüler dieser Altersgruppe besonders an.

In der Schreibwerkstatt, die vom 22. – 24. April am Leoninum stattfand, ging es um das Thema „Sexting“. Zunächst stellte die Autorin kurz sich selbst, ihre Arbeit als Schriftstellerin und ihre Werke vor. Mit einem Schreibanlass als Impuls begannen dann die Schülerinnen und Schüler der 7a, Ideen für eigene Charaktere, Handlungsorte und Handlungsverläufe zu entwickeln. Sie entwarfen einen Schreibplan und gestalteten diesen kreativ aus. Danach kreierten sie ein passendes Cover und überlegten sich einen Titel. Zuletzt erfolgte die Überarbeitung des eigenen Entwurfes u.a. auch mit Hilfe der Mitschüler. Auf diese Weise entstanden sehr individuelle Geschichten, die teilweise realitätsnah und sehr phantasievoll ausgearbeitet wurden .

Fazit:

Projekte dieser Art sind für alle Beteiligten sehr arbeitsintensive Zeiten, die Kreativität wecken und im Bereich des Schreibens Kompetenzen manifestieren, die im Regelunterricht nicht sichtbar werden und weniger Anerkennung erfahren. Disziplin und Kreativität gehören zusammen. Für Künstler ist das eine tägliche Erfahrung. Für Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, solche Menschen, die risikoreich leben, kennen zu lernen und mit ihnen zu arbeiten. Ergebnisse dieser Arbeit sind unter dem Link zu lesen

Vielen Dank vor allem an Carolin Philipps, die den Mädchen und Jungen diese Erfahrungen ermöglicht hat. (Maria Lemmermöhle)

 

Schülerpreis der Emsländischen Landschaft

Viele lobende Worte für die beiden Handruper Beiträge gab es bei der Verleihung des in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschriebenen „Schülerpreis der Emsländischen Landschaft für Kultur und Geschichte“. Stilvoll fand die Veranstaltung in der „guten Stube“ des Emslands, im Schloss Clemenswerth in Sögel, statt. Eine Handruper (Fach-)Arbeit beschäftigte sich mit den Auswirkungen des 1. Weltkriegs auf das Emsland. Zwar reichte es unter den insgesamt zehn eingereichten Arbeiten nicht zum ersten Platz, doch über Buch- und Geldpreise können sich alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des Leoninums freuen. Dabei konnte man gewiss nicht erwarten, dass eine Arbeit, die im 8. Jahrgang entstanden ist, bei einem Wettbewerb, der für die Sekundarstufe II (!) ausgeschrieben war, würde mithalten können. Dennoch wurde diese Arbeit mit einem Geldpreis honoriert. Das ist gewiss Ansporn, auch beim nächsten Mal wieder dabei zu sein! Urkunde1

Das Hörspiel über den 1. Weltkrieg ist fertig

Im Rahmen des Comeniusprojektes über den 1. Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts haben Schülerinnen und Schüler aus Tours in Frankreich, Tervuren in Belgien, Sosnowiec in Polen und aus Handrup ein gemeinsames Hörspiel über den 1. Weltkrieg erstellt.

Familien aus den vier beteiligten Regionen treffen im 1. Weltkrieg aufeinander. Das Hörspiel beginnt mit dem legendären Fußballspiel verfeindeter Soldaten.

Ein besonderer Dank geht an Anthony Lorenz, der für die Hintergrundgeräusche und für den Schnitt verantwortlich war.

Die Audiodatei (mp3-Format) kann man sich >>> hier anhören!

Paris, mon amour!

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Die Austausch-Schüler auf ihrem Rückweg aus Tours – beim Zwischenstopp in der französischen Hauptstadt

Kultusministerin Heiligenstadt besucht Leoninum Handrup

Zu einem Arbeitstreffen, auf dem es um die Situation der Ordensschulen in Niedersachsen ging, besuchte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt das Gymnasium Leoninum in Handrup. Auf Initiative von MdL Gerd Will aus Nordhorn wurde auf diesem Treffen u.a. über die zukünftige Personalplanungssicherheit von Ordensschulen gesprochen.

In der anschließenden an diesem Tag turnusgemäß stattfindenden Vollversammlung der Schule zeigte sich die Ministerin tief beeindruckt von der Schule, insbesondere hob sie das hohe Engagement des Lehrerkollegiums, die deutlich erkennbare Identifikation der Schüler mit der Schule und die trotz der Größe der Schule sichtbar werdenden familiären, sehr angenehmen, am Prinzip der Nächstenliebe orientierten Umgangsformen heraus.

Herr Rave und Herr Tönnies haben den Besuch der Ministerin in Fotos festgehalten:

Fotos von Herrn Tönnies:

Fotos von Herrn Rave:

 

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