Impuls zur Fastenzeit – Woche 6 – Gerechtigkeit

Ein Murmeln geht über den Platz im Herzen der Stadt. Ein Raunen, ein Zischen, ein Grummeln. „Wir haben ein Recht auf das Beste. Ein Recht haben wir auf ordentliche Straßen und ausreichend Parkplätze. Wir haben ein Recht auf billiges Telefonieren und billige Flüge. Wir wollen Erdbeeren allezeit, wir haben ein Recht auf Qualität. Ein Recht auf ordentliche Bildung haben wir, wir wollen Fernsehen auf 94 Sendern, wir haben ein Recht auf Unterhaltung. Ein Recht auf ein erstklassiges Leben haben wir, jawohl!“ Ihre Gesichter sehen verbissen aus, wie sie einzeln durch die Straßen eilen.
Da stellt sich ein Mann auf eine Bank. Sein Mantel flattert im Wind. „Ihr habt auf gar nichts, aber auch auf überhaupt nichts ein Recht. Versteht ihr? Euer Leben ist ein Geschenk, Glück gehabt, dass ihr diesen wunderbaren Stern besuchen dürft, wunderbar, wie lange ihr bleiben könnt. Ihr Kleinkrämer, ihr Neidversessene! Was für ein Glück ihr habt, dass ihr Krokusse und Regenbögen saht, dass ihr ein paar sternenklare Nächte erlebtet, dass das Meer zum Schwimmen und der Himmel zum Gucken einlädt. Wunderbar, dass ihr die Gelegenheit habt, Himbeeren zu kosten, eine Nachtigall zu hören und Beethovens Violinkonzert. Wunderbar, dass Ideen durch eure Köpfe toben und ihr jede einzelne von ihnen beim Wort nehmen könnt. Ihr habt Menschen getroffen, die es gut mit euch meinen. Ihr könnt euch verlieben! Euer Herz pocht, ihr lebt. Ihr könnt lachen und weinen, denn wer weint, lässt sich berühren. Und der Schlaf, vergesst nicht den Schlaf. Wie großartig, acht Stunden in einen Traum zu fallen. Acht Stunden vergessen zu dürfen, nicht denken, nicht planen, nicht sorgen. Und ihr seid bisher jeden Morgen wieder aufgewacht, und ein neuer Tag legte sich vor eure Füße. Bitte schön. Ich gehöre dir. Mach mit mir, was du willst. Die Fantasie, ihr habt die Fantasie, in der alles möglich ist. Eine Welt nach euren Entwürfen, unendlich oft verwandelbar. Ihr könnt Geschichten erfinden und Leben und das Unmögliche. Und die Lieder, vergesst die Lieder nicht. Ihr könnt singen zu eurem Vergnügen.
Und dann sind da noch die Glühwürmchen in der Nacht, die für euch leuchten, und die Linden, die duften, genau wie die Straßen nach einem großen Regen.
Das alles, das alles ist für euch.
Aber ein Recht darauf?
Ein Recht darauf, das gibt es nicht!“
(Susanne Niemeyer)

Nur wenige Menschen ahnen,
was Gott aus ihnen machen würde,
wenn sie sich ihm ganz überließen.
(Ignatius von Loyola)

„Alles, was ich bin, bin ich allein durch Gottes Freundlichkeit.“ (1. Korinther 15,10)

 
Verzichte auf dein Recht.

Lese-Oskar 2015

Der Lese-Oskar am vergangenen Dienstag war wieder ein voller Erfolg. Es herrschte eine tolle Stimmung in der Aula des Leoninums und die Jury kürte zwei verdiente Gewinner. Vorweg gibt es hier die Fotos – ein ausführlicher Bericht zum diesjährigen Wettbewerb folgt noch vom Organisations-Team.

(Fotos: Robert Meyer zu Farwick)

Fastenimpuls – Woche 5 – Arbeit

Bedienungsanleitung für die tägliche Arbeit

1. Liebe deine Aufgabe. Denn sie liebt dich. Du bist ihr Schöpfer. Von dir hängt ihr Aussehen ab, ihre Funktion, ihre Qualität, ihr Sein. Du malst das Bild. Du schreibst die Mail. Du fegst die Treppe. Du leitest die Sitzung. Nur was geliebt wird, wird gut.

2. Sei groß. Denn du bist es. Es macht mehr Spaß, sich groß zu fühlen als klein. Dann sei es auch. Gib, was du hast; tu, was du kannst. „Fürchte dich nicht. Ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ Jemand stärkt dir den Rücken.

3. Tu, was du tun willst, mit ganzer Kraft. Denke an den Sprung über den Bach. Wenn du beim Absprung zögerst, gehst du mit  großer Wahrscheinlichkeit baden.

4. Vergleiche dich nicht. Erstens bist du dann nicht mehr bei der Sache. Zweites gibt es immer jemanden, der besser ist als du. Du musst nur lang genug suchen. Also kannst du auch gleich damit aufhören. Mach deine Sache so schön du kannst.

5. Fang an. Du bist ein Verwandler/ eine Verwandlerin. Was immer du tust: Verwandle die Welt in einen besseren Ort. Eine freundliche Mail ist ein Anfang. Ein Erdbeerkuchen auch.

(Susanne Niemeyer)

 

„Gott hat uns keinen Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“                      2. Timotheus 1,7

Schaffe etwas Großes! Oder etwas Kleines – fang an!

188 Handruper Schülerinnen und Schüler beim Känguruwettbewerb am Start

Am 19.März war wieder „Kängurutag“.Logo

Am Leoninum hatten sich 188 Teilnehmer aus den Klassen 5 bis 10 angemeldet und ließen -ganz freiwillig- die Köpfe rauchen. An diesem internationalen Mathematikwettbewerb haben im letzten Jahr allein in Deutschland fast 900 000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. 17 Teilnehmer unserer Schule errangen damals Preise auf Bundesebene. Vielleicht sind ja auch in diesem Jahr wieder einige herausragende Leistungen dabei…..

Allen Teilnehmern herzlichen Dank für’s Mitmachen!

M.Springer

Kurzweilige und abwechslungsreiche Reise zum Mond

Auf eine Reise zum Mond nahm am Freitag, 13. März 2015, die Gruppe AufTakt ihr Publikum mit: „Wir schreiben das Jahr 2015. Auf seiner Fahrt durch das All dringt das Raumschiff AufTakt dabei auch in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat – und vielleicht auch keiner sehen will.“ Doch diese auf der Leinwand eingeblendete und in Anlehnung an den berühmten Satz aus aus dem Logbuch der „Enterprise“ entstandene Aussage entpuppte sich als vollkommen falsch: Schon eine knappe Stunde vor Konzertbeginn hatten die ersten Besucher in der Aula des Gymnasiums Leoninum Platz genommen, um zu einer ebenso kurzweiligen wie abwechslungsreichen musikalischen Reise aufzubrechen.

„Fly me to the Moon“, so hatten die sieben, in Frack und Zylinder stets tadellos gewandeten Herren ihr neues Programm überschrieben. Und der Sinatra-Song war der Startschuss zu einer gut zweieinhalbstündigen Expedition, die nicht nur in romantischer Sehnsucht durch mondbeschienene Gefilde führte, sondern auch durch die Zeiten bis in die Ära der modernen Raumfahrt. In ihrer ganz eigenen Art und Weise – die Musikstücke waren von Benno Hüer und Johannes Leifeld selbst arrangiert worden – brachten die Sänger nicht nur Klassiker wie das „Abendlied“ von Matthias Claudius oder „In stiller Nacht“ aus der Feder von Johannes Brahms zu Gehör, sondern spazierten mit Curtis Lee „Under the Moon of Love“, wagten sich mit Stings „Moon over Bourbon Street“ auch auf das Gebiet der englischsprachigen Rockmusik, huldigten dem Schlager („Auf dem Mond, da blühen keine Rosen“ von Vicky Leandros) und belebten mit ihrer Version von Peter Schillings „Major Tom“ sogar die Neue Deutsche Welle wieder. Zwischen den musikalischen Darbietungen gab es dann immer wieder kurze Texte, die von Wilhelm Buschs humorigem Gedicht über den verhinderten Dichter „Balduin Bählamm“ und Joseph von Eichendorffs romantischer „Mondnacht“ bis hin zum trostlos anmutenden Märchen der Großmutter aus Georg Büchners „Woyzeck“ ein ungeheuer breites Spektrum abdeckten. Zusammengehalten wurde diese bunte Mischung von der einmal mehr von großer Formulierungskunst und brillantem Wortwitz geprägten, dabei mit spontanen Bemerkungen gespickten Moderation von Franz-Josef Hanneken. Dieser ließ auch erneut sein komödiantisches Talent aufblitzen, indem er in bester Vulkanier-Manier das Publikum grüßte, nicht ohne sich mit stilechten Mr. Spock-Ohren und der dazu gehörenden Frisur gestylt zu haben. Als Schlafwandler taumelte er im Nachthemd durch die Besucherreihen, während seine Sangeskollegen mit stoischer Ruhe einfach weitersangen.

Nach Aufenthalten in Monte Carlo und Venedig sowie am Lago Maggiore endete die Mondfahrt so, wie sie begonnen hatte, mit „Fly me to the Moon“ als Zugabe. Lang anhaltender Applaus war deutlich hörbarer Beweis dafür, dass es dem Publikum gefallen hatte, welches dem anschließenden Aufruf zu einer Spende für eine von den Herz-Jesu-Priestern unterhaltene Kindertagesstätte in Americanópolis (Sao Paulo) gerne nachkam.

(Hermann-Josef Rave)

Beitragsbild: Beste Unterhaltung lieferte die Gruppe AufTakt mit ihrem neuen Programm „Fly me to the Moon“: Dr. Claudius Reinke, Franz-Josef Hanneken, Antonius Kuiter, Benno Hüer, Falk Schönefeld, Manfred Heuer und Johannes Leifeld (v. links).

Weitere Fotos können Sie hier sehen:

Impuls zur Fastenzeit – Woche 4 – Liebe

„Liebe alles!“
„Alles? Die Mücken? Den Schneeschauer im April? Die Montagsträgheit? Unfreundliche Bedienungen?“
„Die auch!“
„Aber es stimmt doch gar nicht. Ich liebe sie nicht. Sie nerven mich!“
„Es stimmt dann nicht, wenn du dein Gefühl bestimmen lässt. Aber lieben ist mehr als ein Gefühl. Es ist eine Haltung.“
„Das klingt gewollt.“
„Ist es ja auch. Du kannst selbst entscheiden, wie du unangenehmen Dingen begegnest. Du kannst sie hassen oder ignorieren oder verachten oder betrauern. Oder du liebst sie. Lieben ist das schönere Gefühl.“
„Entschuldige bitte, aber das ist verrückt!“
„Stimmt. Es verrückt die Gewichte. Es verändert die Mächte, es befreit dich.“

„Aber was ist mit einer Krankheit? Die lässt sich kaum davon schrecken, dass ich sie liebe. Sie bleibt eine Krankheit. Und auch der Liebeskummer wird nicht auf einmal schön. Und der Tod, er kommt dennoch, wann er will.“
„Aber du entscheidest, wie du ihm begegnest. Wenn du liebst, sagst du: Tut mir leid, ich spiele nicht mit. Ich akzeptiere, dass es Mücken, Schmerz und Langeweile gibt, aber sie werden nicht das letzte Wort haben. Ich widerspreche. Und mein Widerspruch ist die Liebe. Weil die Liebe immer größer ist. Sie hört nie auf, auch da nicht, wo der Tod ein Ende setzt. Du kannst ihn nicht verhindern, aber dass er dich auffrisst und dass der Schmerz dich auffrisst und die Wut und alles das, das kannst du verhindern. Die Liebe ist ein riesengroßes Trotzdem. Sie wird vielleicht nicht den Tod verändern, aber dich. Sie ist das einzige Mittel, das Schwäche mächtig macht. Die Liebe fordert nicht, sie gibt. Sie macht dich stark. Sie ist dein Schutz, dein Schild, dein fester Boden.“
Susanne Niemeyer

Man muss Geduld haben,
gegen das Ungelöste im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antwort hinein.

nach Rainer Maria Rilke

Versuche, allem mit Liebe zu begegnen.

Externe Dienste und Cookies

Diese Webseite verwendet Tools und Funktionen, die unter Umständen Cookies im Browser Ihres Gerätes speichern. Nähere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.